RB Leipzig - FSV Frankfurt

Montag, 14. Dezember 2015


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Aufstellung

Coltorti 
Teigl, Orban, Nukan, Halstenberg 
Ilsanker,
Sabitzer, Kaiser, Forsberg
Poulsen, Selke.

Drei Wechsel fanden zur Startformation des letzten Spieles statt. Teigl ersetzte dabei Klostermann als Außenverteidiger und Nukan kam für Compper in der Innenverteidigung. Beide Wechsel verletzungsbedingt. Zusätzlich rückte Kaiser wieder auf seine angestammte Position.

Keine Überraschungen somit. Schade natürlich für den diese Saison starken Demme, dass die offensive Ausrichtung der Mannschaft ihn quasi seinen Stammplatz kostet. Wird schwer für ihn, da er sich momentan nur mit Ilsanker um den einen Platz in der Mannschaft duellieren kann.

Spielverlauf

Viel Selbstvertrauen war nach dem letzten Spiel sicherlich getankt und das es nur noch zwei Spiele bis zur wohlverdienten Winterpause sind, dürfte dem ein oder anderen Spieler sicherlich auch noch Auftrieb geben.

Ob Tomas Oral den FSV offensiver spielen lassen wollte, ist schwer zu sagen. In den ersten Minuten blitzten die Qualitäten gerade von Pires kurz auf, danach schaffte es die Leipziger Mannschaft den Gegner tief vor das Gästetor zu pressen. Beinahe hätte dies sogar zur frühen Führung verholfen, aber Poulsen traf leider nur den Pfosten. Es entstand die übliche Abnutzungsschlacht gegen tief stehende Mannschaften. Man versuchte eine Lücke in dem massiven Abwehrbollwerk zu finden, konnte aber kein Tor im Kasten versenken.

Sehr schöne Aktion dann in der Halbzeitpause. Eine vom Thomanerchor eingesungene Version des Fan-Gassenhauers "Wir sind Leipzig" wurde angestimmt und man schuf damit wohl die Grundlage zur Vereinshymne.

In der zweiten Hälfte kam Bruno für Selke. Damit einher ging eine deutlich sichtbare Verbesserung des Spielaufbaues. Die Roten Bullen blieben auch nach der Pause am Drücker und dies zahlte sich auch schon in der 58. Minute aus. Flanke Bruno, Kaiser versucht sich am Torschuss und der Ball landet bei Sabitzer, der sich diese Möglichkeit nicht nehmen lässt, 1:0.

Man wollte die Führung gerade genießen, da zappelte der Ball schon wieder im Netz. Wieder ging der Ball von Bruno aus, Poulsen und Sabitzer erteilten dem FSV kurz eine Lektion in effektiven Kurzpassspiel und gaben den Ball danach in die Mitte zu Kaiser, der einfach mal einen Seitfallzieher versuchte, 2:0.

Doch da ging noch mehr. Wieder wenige Minuten später 67. Spielminute. Poulsen auf Bruno und dieser zieht ab, wieder ein Abpraller, wieder ist Sabitzer zur Stelle, 3:0. Stimmung brauch ich wohl nicht zu erklären, die ersten Fans dachten wohl schon, sie träumen. Leider auch auf dem Platz etwas zu ausgelassen. Nicht einmal 2 Minuten später. Frankfurt am Ball gen Leipziger Strafraum, grauenvolle Raumdeckung, Torschuss, Abpraller, Gegentor 3:1. Aber die Führung war glücklicherweise ungewohnt klar.

Bei diesem Ergebnis blieb es dann auch. Khedira kam noch für Sabitzer, Jung für Forsberg, beide sicherten den Sieg ab.

Statistik

RB LeipzigFSV Frankfurt
Tore31
Torschüsse249
Ballbesitz55%45%
Angek. Pässe76%69%
Gew. Zweikämpfe51%49%
Laufleistung (km)119,8112,1
Sprints213 178
Fouls1413

Bester Spieler

Hier könnte man sicherlich mehrere nennen. Bruno mit einem der besten Spiele bisher für Leipzig, Forsberg trotz das er sich weiter kaum selbst belohnen kann sehr wichtig für das Spiel. Poulsen dazu stark im Aufwind.

Der Titel geht aber trotz allem an den Doppeltorschützen. Eigentlich schade, dass bald Winterpause ist. Sieht man die stark steigende Leistungskurve von Sabitzer in der bisherigen Saison, kann man nur hoffen er rettet den Aufwind über die Spielpause hinweg.


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Fazit

Es läuft momentan in Leipzig. Auch wenn man sich vielleicht noch stärker für die gezeigte Leistung belohnen könnte, war es ein ziemlich überzeugender Auftritt mit einem klaren Sieg. Beides Dinge, die nach den vielen knappen und teils verkrampften Auftritten der Mannschaft kaum zu erwarten waren.

Vielleicht waren es die euphorischen Schlussminuten im vorherigen Spiel, die diese Leistung erst ermöglichten. Beruhigend vor allem auch, das der Mannschaft mittlerweile mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Nehmen wir als Beispiel die Innenverteidigung. Compper war die letzten Spiele stark in Form und hat ist defensiv eine sichere Bank. Viele gegnerische Konter und Angriffe wurden allein durch ihn im Keim erstickt. Mit gutem Auge auch dafür, wo man die Bälle am besten abfängt, kaum mit Fehlern im Stellungsspiel.

Dagegen nun Nukan. Sicherlich auch defensiv stabil, aber auch jemand, den es nur mit Mühe und Not hinten halten kann. Dem man ansieht, das er jederzeit gern nach vorn sprinten würde, um sich auch an der Offensive zu beteiligen.

Diese Varianten ziehen sich durchaus wie ein roter Faden durch die Mannschaft. Demme als ultimativer Haltepunkt, wenn gerade mal nicht alles läuft wie es soll. Als defensiver Part, der auch problemlos defensive Fehler der Mitspieler ausbügeln kann. Und dagegen, das Mittelfeld, wie es gegen den FSV aufgebaut war. Ilsanker als einziger etwas defensiverer Part, der Rest eine einzige offensive Wand, die gen gegnerisches Tor rollt.

Auch der ruhigere, variantenreichere Fußball gefällt mir weiter sehr. Gerade weil ich in früheren Zeiten immer zweifelte, ob dieses rasante, hochrisikoreiche System, mit dem die ersten Aufstiege gelangen, wirklich auch in höheren Gefilden funktionieren kann.

Ich schrieb vor ein paar Spielen einmal, dass die jüngeren Spieler meist vor der Winterpause eher ausgepowert wirken. In diese Kategorie scheint mir momentan Davie Selke zu fallen, dem wohl zwischen intensiver Saison und Länderspielen sicher die Feiertage gut tun werden. Vor ein paar Wochen hätte man dies noch als großes Problem gesehen, doch nun ist Sabitzer in Höchstform und Poulsen im Aufwind.

Sonstiges

- 1. Tabellenplatz und viel Spielraum nach unten. Eigentlich ein Traum. Nicht das ich daran gezweifelt hätte, dass RB Leipzig Tabellenerster wird. (Meine Saisonwette basiert ja darauf) aber nach den ersten Rückschlägen hätte man doch vermuten können, das man sich vor der Winterpause nicht mehr wirklich absetzen kann. Nun konnte man dies aber und dies zeigt auch, wie hoch die aktuelle Leistung zu hängen ist. Über so viele Spiele eine konstante Leistung zu bringen ist im Fußball einfach extrem schwer und wie man an der Konkurrenz sieht, spielt es auch nicht immer eine Rolle, ob der Gegner nun überragend war. Meist ist es eher ein Problem die eigene Leistung auf höchsten Niveau zu halten, sich keine schlechten Tage zu erlauben. Wäre natürlich überragend, wenn die Mannschaft ihre Leistung noch nächstes Spiel krönt.

- Ralf Rangnick scheint eine Spielernatur zu sein. Kamen zuletzt Berichte auf, das im Training um kleine Beträge bei mannschaftsinternen Kicks gespielt wird, hat er, wenn man die Medienberichte schaut, wohl jetzt eine Verlängerung der freien Tage bei Siegen ausgerufen. Sicherlich eine nette Idee, wer hat schon nicht gern einen zusätzlichen Anreiz zum Gewinnen.

- Die Zuschauerzahl im Rekordminus der Saison. Was den ein oder anderen anhand der sportlichen Situation vielleicht verwundert, zeigt am Ende nur die sehr familiäre Zusammensetzung der Fanbase. Den Nachmittag der Adventssonntage nicht mit der Familie traditionell verbringen zu können, ist sicherlich für sehr viele ungünstig und wahrscheinlich geht das am 1. und 2. Advent auch noch einfacher als am 3. und 4. Vielleicht auch ein Faktor, der sich mit dem Aufstieg verbessert. Bei zwei Erstligapartien gleich mehrere Sonntagsspiele hintereinander in der Weihnachtszeit zu bekommen, ist zumindest unwahrscheinlicher als bei drei.

- Als Test "Hymne" einfach ein schon bestehendes Lied zu nehmen und mit klassischen Elementen zu verbinden, kann sicherlich als genialer Zug gesehen werden. Viel wurde ja darüber diskutiert, was für Lieder oder Melodien man nehmen könnte, aber seien wir ehrlich, so gut wie jedes "neue" Lied wäre wohl bei großen Teilen auf Ablehnung gestoßen. Ein Lied was dagegen gefühlt schon immer da ist, dürfte da jedoch wenig Probleme verursachen und auch von der Einfachheit und dem Ohrwurm Charakter passt "Wir sind Leipzig" natürlich optimal.

- Anders als die Spieler, die noch ein Spiel durchpowern müssen, muss ich mich schon vorzeitig in die Blogpause verabschieden. Viel weihnachtliche Vorbereitungen und die Tatsache, das ich zumindest den Vorbericht nur mit dem Handy von unterwegs tippen könnte, lassen leider keine andere Entscheidung zu. Und wer meint, dass ginge doch locker auch per Handy, der hat mich wahrscheinlich noch keine SMS schreiben sehen.

Somit wünsche ich allen vorab schon einmal schöne Feiertage. Sollten Transfergerüchte eintrudeln, werde ich zumindest diese versuchen, irgendwie einzupflegen.


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